Finster und bedrohlich, gepeitscht von heftigen Stürmen, ziehen schwarze Wolken über den Nachthimmel des Dorfes am Fuße des Watzmanns. Die Knechte des kleinen Bergbauernhofes wissen sofort, daß es sich nicht um ein normales Gewitter handelt. Es ist das Rufen des Bergs. Der verfluchte Watzmann geht um und sucht ein neues Opfer.
Wer den alten Bauern und seinen vorlauten Sohn am Mittagstisch streiten sieht, der ahnt schon, auf wen es der Watzmann diesmal abgesehen hat. Dem Bauern sein Bub ist´s, dem das Grollen des Donners gilt. Aber noch hat er ihn nicht in den Fängen, noch ist die Kraft des Bauern und das Beten der Weibersleut am Hof stärker als der Watzmann.
Doch die Gehilfen des finsteren Berggeists geben nicht auf. Gerade als beim Dorffest die Musikanten aufspielen, erscheint sie mitten auf dem Dorfplatz - die Gailtalerin. Wie von Geisterhand geführt verbreitet dieses schamlose Weibsstück Laster und Wollust unter den Dorfbewohnern. Noch bevor sich das erstaunte Bergvolk besinnt, hat er sie schon in seinen Bann gezogen, der Watzmann.
"Und wen er einmal gerufen hat, den holt er sich auch - der Watzmann!"